Mobile Nassklassiersiebanlage München Freimann
MOBILE NASSKLASSIERSIEBANLAGE
MÜNCHEN FREIMANN
Mit einer speziell für und mit Mayerhofer entwickelten mobilen Nassklassiersiebanlage, können hochwertige, zertifizierte Produkte direkt auf der Baustelle hergestellt und vor Ort im Sinne einer Kreislaufwirtschaft weiterverarbeitet werden.
Erster Einsatzort dieser einzigartigen Anlage ist die Großbaustelle in München Freimann, wo auf dem Areal der ehemaligen Bayernkaserne ein ganz neuer Stadtteil entsteht.
Vom Münchner Stadtrat wurde im Jahr 2018 der Bebauungsplan für diesen neuen Stadtteil beschlossen, welcher dann den Namen „Neufreimann“ bekam. Auf dem mehr als 50 Hektar großen Gebiet sollen 5500 Wohnungen für 15.000 Menschen, sowie mehrere Schulen gebaut werden. Die Stadt München setzt hierbei auf die Entwicklung neuer, innovativer Ideen der Baufeldfreimachung und des Material-Recyclings. Nähere Informationen dazu finden sie hier.
Mitten auf dieser Großbaustelle steht eine Anlage, die sinnbildlich für den Wandel steht: die mobile Nassklassiersiebanlage von Mayerhofer. Sie wurde speziell für und gemeinsam mit Mayerhofer entwickelt und ermöglicht es, hochwertige, zertifizierte Baustoffe direkt vor Ort zu produzieren und wiederzuverwenden.
Da das Areal ehemals eine Kaserne beherbergte, wird das ausgehobene Material zuerst kampfmittelfrei aufbereitet und kommt dann zur mobilen, in Sichtweite gelegenen Nassklassiersiebanlage von Mayerhofer.
Über die gesamte Anlage wacht Max, ein äußerst erfahrener und kompetenter Anlagenfahrer, der auch schon bei der Konfiguration der Anlage eingebunden war. Sein Kollege Günther, ebenfalls ein Fachmann mit umfassender Erfahrung auf Grund seiner Tätigkeiten im Kieswerk und Labor, bringt mit dem Lader das Material zur Anlage.
Nachhaltigkeit beginnt bei Mayerhofer schon vor der eigentlichen Aufbereitung: Auf der vorgelagerten Lagerstätte sorgt Günther mit einer präzisen Vorabsiebung dafür, dass Fremdstoffe entfernt werden und nur bestes Material in die Nassklassiersiebanlage gelangt. Eine gleichbleibend hohe Qualität des Ausgangsmaterials ist somit sichergestellt. Auch verhaldet er die fertige Aussiebung direkt ins nebenliegende Betonwerk.
Alleine schon dadurch, dass der Kies nicht zu einem weiter weg gelegenen Betonwerk transportiert werden muss, spart die Stadt München mehr als 6000 LKW Fahrten nur für dieses eine Baulos.
Mit dieser mobilen Nassklassiersiebanlage setzt Mayerhofer gemeinsam mit der Stadt München also neue Standards in Sachen Kreislaufwirtschaft und Recycling.
Da die Anlage alternativ auch mit Strom betrieben werden kann und spezielle Lösungen zur Reduzierung von Lärm- und Staubemissionen aufweist, punktet sie auch in Sachen Nachhaltigkeit.
Gesteinskörnungen unter 32 mm werden unmittelbar verarbeitet, größere Fraktionen dagegen in einer Brecheranlage aufbereitet, auf die passende Korngröße gebracht und anschließend wieder in den Kreislauf integriert – effizient und ressourcenschonend. Metallische Fremdkörper werden dabei mittels Magnetabscheidern entfernt und Leichtstoffe vom Material getrennt.
In der Klassieranlage angekommen, werden als erstes die Feinanteile des Materials mittels Besprühung abgewaschen.
Der dabei gewonnene Waschschlamm, ein Gemisch mit einer Körnung von 0–4 mm, wird in einen Hydrozyklon weitergeleitet. Dort erfolgt ein Trennschnitt bei 63 µm, bei dem der reine Sand (0–4 mm) vom übrigen Feinkornmaterial getrennt wird. Durch die Zugabe eines Flockungsmittels wird der Trennprozess für das Material unter 63 µm deutlich beschleunigt: Die Feststoffe verbinden sich zu Flocken, die sich innerhalb weniger Sekunden vom Wasser trennen und am Boden der dafür vorgesehenen Container absetzen. Das anfallende Wasser wird abgeschieden und im Rahmen eines Prozesswasserkreislaufs wieder dem Waschprozess zugeführt.
Durch eine weitere, speziell für und mit Mayerhofer entwickelte Prozessmodifikation wurden zwei Silos für die Schlammaufbereitung in den Prozess eingebunden. Dieser Schritt ermöglicht es, das Gemisch aus Feinkornanteil und Wasser direkt aus den Silos zu pumpen. Das pumpfähige Material kann als Basismaterial für die Herstellung von Flüssigboden verwendet und bequem direkt in einen Betonmischer gefördert werden. So wird eine vollständige Verwertung aller Materialien sichergestellt.
Im kommenden Jahr werden in der neuen Nassklassiersiebanlage 160.000 Tonnen Kies gewaschen und direkt an das mobile Betonwerk vor Ort geliefert.
Dort angekommen, wird der Kies zu Ressourcenschonendem-Beton (R-Beton) verarbeitet, der, einer Kreislaufwirtschaft entsprechend, im Umkreis von 10 Kilometer als Recycling Beton verwendet wird.
Max und Günther machen gute Arbeit. Aufmerksam und kompetent bedienen sie diese einzigartige Anlage.
Wie sagt Manuel, der Leiter der Abteilung Abbruch und Recycling bei Mayerhofer: „Die beiden identifizieren sich voll und ganz mit der Aufgabe, sie leben die neue Herausforderung!“
